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Jede Stimme zählt

„Wenn das so weitergeht, bin ich in drei Monaten bankrott“. Das sagt einer, den ganz Deutschland als erfolgreichen Gastronomen und Fernsehkoch kennt: Tim Mälzer. So wie ihm ergeht es gerade vielen tausend Restaurant-, Club- und Hotelbetreibern im ganzen Land. Die Corona-Pandemie hat alles zum Stillstand gebracht. Gastronomen haben daher eine Online-Petition gestartet, die auf die existenzbedrohende Situation im Gastgewerbe aufmerksam macht.

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„Während die Tage verstreichen, sind wir Gastronom*innen und Hoteliers dabei, unterzugehen“, heißt es in der Petition, die sich an die Bundesregierung richtet. „Wir haben keine Mittel mehr zur Verfügung, um unsere Existenz aufrecht zu erhalten und fühlen uns im Stich gelassen“.

Mieten und Lohnkosten belasten besonders stark

Dabei seien vor allem die Mieten und die hohen Lohnkosten das Problem, wie TV-Koch Tim Mälzer im Fernsehinterview bei „Markus Lanz“ betont. "Wenn jetzt nicht sehr sehr schnell Finanzhilfen kommen, dann werden in kurzer Zeit sehr viele Läden schließen müssen." Live in der Sendung hatte Olaf Scholz bereits einige Zugeständnisse gemacht: Kurzarbeit (Link auf den Kurzarbeit-Beitrag) sei ein Lösungsansatz. Auch über Zuschüsse, die vor allem die Mietbelastung verringern sollen, werde diskutiert. Doch das geht Tim Mälzer und allen anderen Gastronomen nicht weit genug. Sie fordern: „Nehmt uns bitte Lasten ab!“ Das fordern die Gastronomen in der Petition sofortige und 100-prozentige Kostenübernahme aller Bruttogehälter (Vollzeit und Teilzeit) – denn ohne Trinkgeld reichen 60 Prozent Kurzarbeitergeld nicht aus Fortzahlungen ausgefallener Arbeitsstunden für Minijobber*innen und studentische Aushilfen Steuernachlässe anstelle von Stundungen und Aufschiebungen Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 01.03.2021 rechtlicher Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen aufgrund von Dauerschuldverhältnissen (Miet-, Leasing- und Kreditverträge)

Gastronomen wollen Verantwortung übernehmen

Die Restaurantbetreiber und Hoteliers sind bereit und entschlossen, sich einzubringen und Hilfestellung in der aktuellen Krisensituation zu geben. „Sind wir systemrelevant? Sollen wir den Betrieb aufrechterhalten, um eine Grundversorgung sicherzustellen? Wir sind bereit.“ Ob Lieferdienst für Risikogruppen, To-Go-Mahlzeiten oder die Sicherstellung der Grundversorgung – die Unternehmer/innen liefern zahlreiche Vorschläge, wie sie unterstützen könnten.

Großes Echo auf die Petition

Weit über 60.000 Menschen haben die Petition der Gastronomen und Hoteliers bereits unterschrieben. Mit Fernsehauftritten wie dem von Tim Mälzer bei „Markus Lanz“ im ZDF oder Beiträgen im „stern“ oder „Focus“ erreicht die Kampagne bundesweit Aufmerksamkeit. Der zur Petition ausgerufene Hashtag #WirsindBereit verzeichnet bei Instagram inzwischen fast 25.000 Einträge. Mitmachen und unterschreiben! Jede Stimmt zählt! Werden Sie Teil der Bewegung und unterstützen Sie die Petition der Gastronomen und Hoteliers. Auf change.org können Sie mit Ihrer Unterschrift einen Beitrag leisten.