EINE IKONE – JETZT NEU INTERPRETIERT.
MOMENTS – NEUER LOOK FÜR EINE DESIGNLEGENDE
Im Jahr 2026 feiert Form 98 ihr 90-jähriges Jubiläum – ein Meilenstein, der die anhaltende Bedeutung dieses Designklassikers unterstreicht.
Erstmals 1936 eingeführt, war sie eine bahnbrechende Errungenschaft: die erste Hotelporzellan-Kollektion, bei der jedes Teil formal aufeinander abgestimmt war.
Entworfen von Hermann Gretsch, setzte Form 98 neue Maßstäbe in Funktionalität, Ästhetik und Serienfertigung.
Ihr klares, zeitloses Design ist bis heute aktuell – sie wird noch immer in ihrer ursprünglichen Form produziert und erfüllt perfekt die Anforderungen der modernen Gastronomie.
Zeit also, die Ikone neu zu denken – mit einem frischen Erscheinungsbild und vertrautem Charakter.
MOMENTS
Interview mit der Designerin
Ellen: Was mich am meisten beeindruckt hat, war ihre Zeitlosigkeit. Man begegnet selten einem Design, das fast ein Jahrhundert relevant bleibt. Viele Produkte wirken nach zehn oder zwanzig Jahren veraltet – Form 98 dagegen sieht immer noch frisch und elegant aus. Das ist das Zeichen wahrer Designqualität.
Anfangs fragte ich mich, wie ich etwas Neues hinzufügen könnte, ohne dieses Gleichgewicht zu stören. Könnte ein verspieltes Dekor zu einem solchen Klassiker passen? Je mehr ich mich damit beschäftigte, desto deutlicher sah ich, wie flexibel die Form wirklich ist. Sie trägt Farbe und Linienführung ganz natürlich – fast so, als hätte sie nur darauf gewartet. Diese Erkenntnis gab mir als Designerin große Freiheit.
Ellen: Für mich steht die Form immer an erster Stelle. Sie zeigt, wie viel Dekoration sie verträgt. Wenn die Form sehr stark ist, sollte man sie nicht überdecken. Zum Beispiel ist die Teekanne eine so schöne, ikonische Form, dass ich sie minimal gehalten habe – nur eine einzelne Linie, die die Form betont, ohne ihren Charakter zu nehmen.
Andere Stücke, wie die ovalen Teller, sind zurückhaltender. Sie laufen Gefahr, im Hintergrund zu verschwinden – also können sie kräftigere Muster vertragen. Dort habe ich mit vertikalen Linien und Ringen gearbeitet, um sie hervorzuheben. Es geht immer um Respekt – darum, zuzuhören, was die Form „will“, und ihr dann eine passende Stimme zu geben.
Ellen: Ich denke, es wird wichtiger denn je. Gäste kommen nicht mehr nur zum Essen – sie suchen ein Gesamterlebnis. Der Tisch ist der Ort, an dem sie die meiste Zeit verbringen, und zugleich der meistfotografierte Teil des Abends.
Wenn das Porzellan nicht zum Konzept passt, spüren die Gäste das sofort, auch wenn sie es nicht in Worte fassen können. Wenn es doch passt, entsteht Harmonie, ein Gefühl der Ruhe.
Das zeigt sich auch auf Fotos, die auf Instagram oder anderen Plattformen landen. So wird Porzellan nicht nur funktional, sondern Teil der Geschichte und des Marketings eines Restaurants. Das ist ein großer Wandel.